Liebe Hörerinnen und Hörer, herzlich willkommen zu einer weiteren spannenden Folge des Holzbau-Podcasts. Heute präsentiere ich Ihnen die Folge 54, in der wir tief in die Welt des innovativen Holzbaus eintauchen und ein besonderes Highlight, das Thema Scrimber, besprechen. Freuen Sie sich auf eine interessante und informative Reise, die wir in zwei Teilen veröffentlichen werden.
In der 54. Folge des Holzbau-Podcasts haben wir einen ganz besonderen Gast: Stefan Zöllig. Stefan, der Gründer von Timbatec und mehreren anderen innovativen Firmen, erzählt uns von seiner beeindruckenden Karriere und seinen neuesten Projekten. Stefan ist ein geborener Bauernsohn und hat sich nach einer Schreinerlehre und einem Studium zum Holzbauingenieur zu einem der führenden Innovatoren im Holzbau entwickelt.
Stefan begann seine Karriere als Schreiner und Holzbauingenieur und gründete später sein eigenes Unternehmen, Timbatec. Der Wunsch nach mehr Freiheit und die Freude am Erfinden trieben ihn an, seine eigenen Ideen umzusetzen. Timbatec hat sich im Laufe der Jahre stark weiterentwickelt und umfasst mittlerweile mehrere Start-ups, die alle auf innovative Lösungen im Holzbau setzen.
Eine dieser Innovationen ist TS3, die dritte Generation im Holzbau, die die stirnseitige Verklebung von Holz ermöglicht. Diese Technologie eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Holzbau, insbesondere bei großen Gebäuden, die bisher nur mit Beton realisierbar waren.
Das Hauptthema unserer heutigen Folge ist jedoch Scrimber. Stefan erklärt, dass die aktuelle Nutzung von Holz alles andere als effizient ist: Nur etwa 30% des gefällten Baumes werden in hochwertigen Holzprodukten genutzt. Der Rest wird oft minderwertig verwendet oder verbrannt. Hier setzt Scrimber an, um die Nutzungseffizienz von Holz drastisch zu verbessern.
Scrimber ist ein Verfahren, bei dem der Holzstamm nicht gesägt, sondern durch mehrere Walzenpaare zerkleinert wird. Dabei entstehen lange Holzfasern, die anschließend getrocknet, mit Klebstoff versehen und zu einem neuen, hochfesten Produkt verpresst werden. Diese Methode ermöglicht eine fast vollständige Nutzung des Baumes und bietet eine nachhaltige Alternative zu traditionellen Holzbauweisen.
Die Idee hinter Scrimber ist nicht neu. Bereits in den 1980er Jahren wurde in Australien an ähnlichen Verfahren geforscht. Doch erst die heutigen technologischen Fortschritte in der Klebstoff- und Pressentechnologie ermöglichen eine erfolgreiche Umsetzung. Stefan berichtet von den zahlreichen Herausforderungen und Fehlversuchen, die er und sein Team auf dem Weg zur Marktreife von Scrimber überwinden mussten.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die enge Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule und anderen Forschungseinrichtungen weltweit. Diese Kooperationen haben es ermöglicht, das Verfahren zu verfeinern und die Produktion effizient und nachhaltig zu gestalten.
Das langfristige Ziel von Scrimber ist es, Beton in vielen Anwendungen zu ersetzen. Stefan träumt von einer Welt, in der Holzprodukte nicht nur nachhaltiger, sondern auch leistungsfähiger sind als herkömmliche Baumaterialien. Durch Scrimber könnte dies Realität werden, da die Technologie eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an Formen und Strukturen ermöglicht.
Stefan und sein Team arbeiten unermüdlich daran, Scrimber weiter zu verbessern und zur Marktreife zu bringen. Die nächste Herausforderung besteht darin, die Produktion zu skalieren und die breite Akzeptanz in der Bauindustrie zu fördern. Doch Stefan ist optimistisch, dass Scrimber in naher Zukunft einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Bauweise leisten wird.
Bleiben Sie dran und verpassen Sie nicht den zweiten Teil unserer Folge über Scrimber. Den Holzbau-Podcast findet Ihr auf Spotify, Apple Podcast und Youtube. Auch hier können alle Folgen gehört werden: https://www.holzbaupodcast.ch/general-4
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